Anzahl der Thüringer Windräder erhöht sich 2020 nicht
Die Zahl der Windenergieanlagen hat sich im vergangenen Jahr in Thüringen gegenüber 2019 nicht verändert. Im Freistaat produzieren weiterhin 837 Windräder klimafreundlichen Strom. Zwar sind 16 neue Anlagen 2020 ans Netz gegangen. Im gleichen Jahr wurden allerdings auch 16 ältere Anlagen stillgelegt. Durch das so genannte Repowering – das Ersetzen stillgelegter Windräder durch leistungsstärkere Anlagen – hat sich die installierte Leistung leicht um 43,5 Megawatt erhöht. Die Gesamtleistung der Windenergie in Thüringen beträgt nun circa 1.640 Megawatt. Damit könnten mehr als 1 Million Haushalte mit erneuerbarem Strom versorgt werden.
Die meisten Windräder drehen sich im Unstrut-Hainich-Kreis
Eine aktuelle Vergleichsstudie aus dem Thüringer Umweltministerium zeigt, dass sich derzeit nur auf 0,33 Prozent der Landesfläche Windräder drehen, obwohl in Thüringen genügend Flächen zur Verfügung stehen. Die meisten Anlagen in Thüringen drehen sich im Unstrut-Hainich-Kreis (106), im Landkreis Sömmerda (97) und im Kyffhäuserkreis (95). Die wenigsten Windräder gibt es in den kreisfreien Städten Jena, Suhl und Weimar (jeweils 0) sowie in den Südthüringer Landkreisen Sonneberg (0) und Schmalkalden-Meinigen (1). Die meisten neuen Anlagen wurden 2020 im Landkreis Gotha (+5) und im Landkreis Weimarer Land (+2) errichtet. Im Kyffhäuserkreis drehen sich sieben Windräder weniger als noch 2019.
In den benachbarten Bundesländern kommt der Windenergie-Ausbau ebenfalls nicht richtig voran: Laut der Fachagentur Wind an Land wurden in Sachsen 2020 drei neue Windräder in Betrieb genommen. Insgesamt sind dort 904 Anlagen mit einer Leistung von 1.318 Megawatt installiert. In Bayern kamen im vorigen Jahr acht neue Anlagen hinzu. Dort drehen sich 1.122 Windräder mit einer installierten Leistung von 2.527 Megawatt.
200 Windräder fallen bis 2025 aus der EEG-Förderung
Bis 2025 werden in Thüringen etwa 200 weitere Windräder mit einer Gesamtleistung von rund 170 Megawatt aus der staatlichen EEG-Förderung fallen. Diese ist auf 20 Jahre begrenzt. Ohne diese finanzielle Unterstützung ist ein wirtschaftlicher Weiterbetrieb der Anlagen meist nicht möglich. Da sich die Mehrzahl dieser Windräder nicht in einem Vorranggebiet befindet, ist zudem ein Repowering auf Grund von geltenden Abstandsregeln meist nicht möglich. „Um diese Lücke zu schließen, brauchen wir in Thüringen so schnell wie möglich eine klare Repowering-Strategie und ein zügiges Fertigstellen der Raumordnungspläne. So schaffen wir Planungssicherheit für alle beteiligten Akteure“, fordert Ramona Rothe, Leiterin Servicestelle Windenergie bei der ThEGA.