Bundesweit erstes Energie-Zertifikat für einen Wohlfahrtverband

Übergabe des Energie-Zertifikat an die Diakoniestiftung Weimar-Bad Lobenstein für ein ganzheitliches Kommunales Energiemanagement (kurz: Kom.EMS) (c)ThEGA

Am 12.08.2024 hat der Thüringer Umweltminister Bernhard Stengele der Diakoniestiftung Weimar - Bad Lobenstein als ersten Wohlfahrtsverband bundesweit ein Zertifikat für ein ganzheitliches Energiemanagement überreicht.Vor zwei Jahren hatte die Diakoniestiftung in ihren 133 Einrichtungen – mit ca. 2.300 Mitarbeitenden – vor allem im Bereich Alten- und Eingliederungshilfe mit umfangreichen Maßnahmen und dem Aufbau eines kontinuierlichen Energiemanagements begonnen.

Rund 300.000 kWh pro Jahr erzeugt die Diakoniestiftung nun selbst an regenerativer Energie. Damit werden bis zu 50 Prozent des Jahresstrombedarfes abgedeckt. Zusätzlich konnte mit nicht-investiven Energiesparmaßnahmen der Bedarf an Stromenergie um insgesamt 9 Prozent gesenkt werden.

Energieeffizienz und die Nutzung erneuerbarer Energien sind der Schlüssel für eine gute, eigenständige Energieversorgung

Energieminister Stengele erklärt dazu: „Energieeffizienz und die Nutzung erneuerbarer Energien sind der Schlüssel für eine gute, eigenständige Energieversorgung. Das, was zusätzlich gebraucht wird, wird sparsam genutzt – das schont Klima und Geldbeutel.“

Doch damit ist die Diakoniestiftung noch nicht am Ende der Möglichkeiten angekommen. Bis 2026 will Geschäftsführer Dr. Klaus Scholtissek die nächste Stufe des Zertifikats von Basis auf Standard anzusteuern. Statt 30 Prozent sollen dann 60 Prozent aller Gebäude mit Energiemanagement fit gemacht werden.

Unterstützung erhielt die Einrichtung von unserem Team des Fachbereiches "Kommunales Energiemanagement", die Mitarbeitende in Kommunen und seit 2023 auch Organisationen im sozialen Bereich schult und berät.

„Energiemanagement mit Kom.EMS ist ein guter Weg, um mit wenig Aufwand und zunächst ohne eigene Investitionen die Energiekosten und CO2-Emissionen dauerhaft zu reduzieren“, sagt ThEGA-Geschäftsführer Prof. Dieter Sell. „Es freut uns, dass immer mehr Verbände aus dem sozialen Sektor unser Angebot nutzen und sich zertifizieren lassen. Das Einsparpotenzial dort ist groß: Allein durch niedrigschwellige Maßnahmen, wie das optimale Einstellen der Heizung, können in Thüringen jährlich 135.000 Megawattstunden und 13,5 Millionen Euro eingespart werden.“

Hintergrund:
Die Energieagenturen aus Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Baden-Württemberg haben Kom.EMS 2016 gemeinsam entwickelt. Bis heute hat es sich als bundesweiter Qualitätsstandard für kommunales Energiemanagement etabliert und wird von 200 Kommunen in zehn Bundesländern genutzt. Das Bundesumweltministerium hat das Online-Portal 2020 mit dem Deutschen Innovationspreis für Klima und Umwelt (IKU) ausgezeichnet. Die Nutzung des Portals ist für Thüringer Kommunen und soziale Einrichtungen kostenfrei.
 
Mehr Infos: http://www.thega.de/komems