Immer mehr Solaranlagen auf Thüringer Dächern
Die Zahl der Photovoltaik-Anlagen hat sich in Thüringen innerhalb eines Jahres um 4.032 erhöht. Wie eine aktuelle ThEGA-Auswertung zeigt, haben zum 30. Juni 2021 insgesamt rund 37.800 Solaranlagen im Freistaat klimafreundlichen Strom erzeugt. Die installierte Leistung dieser Anlagen hat sich um 122 Megawatt auf 1.934 Megawatt erhöht. Damit werden 16 Prozent des Stromverbrauchs im Freistaat aus der Energie der Sonne gewonnen.
Die Gründe für den Solarboom auf Thüringer Dächern sind vielfältig: Moderate Preise für Solarmodule, eine gestiegene Nachfrage für Elektroautos und nicht zuletzt die attraktiven Konditionen des Thüringer Förderprogramms Solar Invest haben dazu geführt, dass immer mehr Thüringerinnen und Thüringer in eine Solaranlage auf dem eigenen Dach investieren. Mit dem Thüringer Solarrechner auf www.thega.de/solar finden Thüringer Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Kommunen heraus, wie schnell sich eine Solaranlage rechnet. 90.000 Thüringerinnen und Thüringer haben bereits von diesem kostenlosen Service profitiert.
Wartburgkreis und Landkreis Gotha mit den meisten PV-Anlagen
Gemessen an der Einwohnerzahl kommen in Thüringen im Schnitt 18 PV-Anlagen auf 1.000 Einwohner. Wie die ThEGA-Infografik zeigt, stehen die meisten PV-Anlagen innerhalb der 17 Thüringer Landkreise im Wartburgkreis (3.070) und im Landkreis Gotha (2.964). Die wenigsten sind im Landkreis Sonneberg (746) installiert. Bei den kreisfreien Städten rangiert Erfurt (1.875) mit großem Abstand vor Jena (748). In Suhl (404) wird noch am wenigsten auf die Kraft der Sonne gesetzt. Der Kyffhäuserkreis hat zwar die drittwenigsten PV-Anlagen (1.411) der Thüringer Landkreise in Betrieb. Durch Großanlagen wie zum Beispiel in Kalbsrieth und in der Gemeinde Kyffhäuserland ist dieser Landkreis aber bei der installierten Leistung mit rund 150 Megawatt im Spitzenfeld der Thüringer Landkreise.
Potenzial von Großanlagen und Mietshäusern nutzen
Um den Vormarsch der Solarenergie weiter voranzutreiben, raten die Experten der ThEGA-Servicestelle Solarenergie, neben dem Ausbau auf Dächern auch eine stärkere Nutzung von Freiflächen zu forcieren. Besonders Flächen entlang von Autobahnen oder Schienen sowie Altlastensanierungsflächen wie zum Beispiel Mülldeponien böten viel Potenzial. Weitere wichtige Stellschrauben für den Solarausbau seien die Dächer von Mehrfamilienhäusern sowie eine mögliche Solardachpflicht zum Beispiel für öffentliche oder gewerbliche Neubauten. Auch sei es wichtig, dass wieder Anträge für das Thüringer Förderprogramm Solar Invest gestellt werden können. Wegen der hohen Nachfrage sind die dafür in diesem Jahr zur Verfügung stehenden Mittel von knapp 13 Millionen Euro bereits ausgeschöpft. Umweltministerin Anja Siegesmund hat bereits angekündigt, sich für einen Ausbau des Förderprogramms im Landeshaushalt 2022 einzusetzen.