In Thüringen produzieren 33.769 PV-Anlagen Strom für 660.000 Haushalte (mit Infografik)
60.000 ThüringerInnen haben seit Juni 2018 mit dem Solarrechner Wirtschaftlichkeit von PV-Anlagen berechnet - Förderprogramm „Solar Invest“ bietet attraktive Bedingungen für Photovoltaik in Thüringen - Die meisten PV-Anlagen im Landkreis Gotha und im Wartburgkreis, Landkreis Sonneberg ist Schlusslicht
33.769 Photovoltaik-Anlagen erzeugen in Thüringen jährlich 1,72 Milliarden Kilowattstunden klimafreundlichen Strom. Das entspricht 16 Prozent des gesamten Nettostromverbrauchs im Freistaat. Damit ist die Zahl der PV-Anlagen im Vergleich zum Vorjahr um 2.339 gestiegen, die installierte Leistung hat sich um 236 Megawatt erhöht. Rund 660.000 3-Personen-Haushalte können mit der in Thüringen erzeugten Menge Sonnenstrom jährlich versorgt werden. Das geht aus einer aktuellen Auswertung der Landesenergieagentur ThEGA hervor. Zum Vergleich: In Sachsen-Anhalt sind 34.313 Anlagen installiert, in Sachsen 47.673. Auf www.thega.de/solar finden Thüringer Bürger, Unternehmen und Kommunen Informationen und Beratungsangebote rund um das Thema Solarenergie. So lässt sich mit dem Thüringer Solarrechner einfach herausfinden, wie schnell sich eine Solaranlage für das eigene Dach rechnet und welche Förderoption am lukrativsten ist. Rund 60.000 Thüringerinnen und Thüringer haben seit Juni 2018 von diesem kostenlosen Service profitiert. „Für die Wirtschaftlichkeitsberechnung einer PV-Anlage müsste eigentlich eine Vielzahl an Informationen recherchiert werden. Mit dem Solarrechner geht das ganz einfach: Er analysiert automatisch Größe, Ausrichtung und Verschattung des Daches und berechnet die entsprechende Sonneneinstrahlung sowie die Rendite“, sagt Marcel Weiland von der Servicestelle Solarenergie der ThEGA.
Förderung „Solar Invest“ stärken, Freiflächennutzung forcieren
Hausbesitzer können ihren Solarstrom ins öffentliche Netz einspeisen. Die Einspeisevergütung beträgt für Ein- und Zweifamilienhäuser derzeit etwas mehr als 9 Cent pro Kilowattstunde. Dieser Preis ist in den vergangenen Jahren stetig gesunken und wird weiter fallen. Als lukrative Alternative hat sich in Thüringen das landesweite Förderprogramm „Solar Invest“ etabliert. Es fördert seit 2016 den Eigenverbrauch von PV-Strom. Für eine durchschnittliche PV-Anlage mit 5 kWp und Speicher übernimmt das Land bis zu 4.500 Euro der Kosten. „Von diesen günstigen Rahmenbedingungen profitieren unter anderem private Haushalte durch geringere Stromkosten, das regionale Handwerk durch mehr Aufträge und der Klimaschutz durch weniger klimaschädliche Treibhausgase“, erklärt Marcel Weiland. Zusätzlich sei es sinnvoll, die Anstrengungen für eine stärkere Nutzung von Freiflächen in Thüringen zu intensivieren. Besonders Flächen entlang von Autobahnen oder Schienen sowie Altlastensanierungsflächen wie zum Beispiel Mülldeponien böten viel Potenzial für Photovoltaik-Großanlagen. Die Doppelnutzung von landwirtschaftlichen Flächen oder Sonderformen wie Floating PV und in Radwege oder Lärmschutzwände integrierte PV-Anlagen sind innovative Möglichkeiten für die dezentrale Energieerzeugung aus erneuerbaren Energien in Thüringen.
Landkreis Gotha und Wartburgkreis mit den meisten PV-Anlagen
Gemessen an der Einwohnerzahl kommen in Thüringen im Schnitt 16 PV-Anlagen auf 1.000 Einwohner. Innerhalb der 17 Thüringer Landkreise stehen die meisten PV-Anlagen im Landkreis Gotha (2.643), im Wartburgkreis (2.434) und im Landkreis Eichsfeld (2.252). Die wenigsten sind im Landkreis Sonneberg (689) installiert. Bei den sechs kreisfreien Städten rangiert Erfurt (1.641) mit großem Abstand vor Jena (648) auf dem ersten Platz. In Eisenach (367) wird noch am wenigsten auf die Kraft der Sonne gesetzt. Das große Potenzial von Großanlagen zeigt sich im Kyffhäuserkreis: Dort sind die drittwenigsten PV-Anlagen (1.315) in Thüringen in Betrieb. Durch viele Großanlagen wie zum Beispiel in Kalbsrieth und der Gemeinde Kyffhäuserland ist dieser Landkreis mit 145 Megawatt aber Spitzenreiter bei der maximalen Leistung aller installierten PV-Anlagen. Im Landkreis Sonneberg liegt diese installierte Leistung bei 25 Megawatt und im Wartburgkreis bei 115 Megawatt.
Hinweis an die Redaktionen
Eine druckfähige Version der Infografik finden Sie im Pressebereich auf der ThEGA-Website.
Über die ThEGA
Die Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur GmbH (ThEGA) ist die Landesenergieagentur des Freistaates Thüringen. Sie ist das Kompetenzzentrum für erneuerbare Energien, Energie- und Ressourceneffizienz, nachhaltige Mobilität, kommunalen Klimaschutz und klimaneutrale Landesliegenschaften. Die ThEGA informiert und berät Thüringer Unternehmen, Kommunen, Bürger und Politik. Sie trägt zum Gelingen der energie- und klimapolitischen Ziele Thüringens bei und bringt Partner aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik zusammen. Die ThEGA agiert markt- und anbieterneutral. Mehr Informationen: www.thega.de