Grüne Weihnachten
Abgeholzte Bäume, Berge aus Geschenkpapier, Strom schluckende Lichterketten: Weihnachten ist nicht nur das Fest der Liebe, sondern auch eine ziemliche Umweltsünde. ThEGA gibt Tipps für ein klimafreundliches Weihnachtsfest.
Wenn Sie wissen möchten, wie Sie die Vorweihnachtszeit und die Feiertage verbringen können, ohne einen allzu großen CO2-Fußabdruck zu hinterlassen, haben wir hier ein paar Tipps für Sie.
Festliches Zuhause
- Weihnachtsbaum
Knapp 30 Millionen Weihnachtsbäume werden jedes Jahr in Deutschland verkauft. Die meisten Bäume wachsen in eigens angelegten Christbaumkulturen – unter oft intensivem Einsatz von Insektiziden, Herbiziden und Mineraldünger. Bio-Weihnachtsbäume werden hingegen nach ökologischen Kriterien angebaut. Robin Wood bietet eine Übersicht über zertifizierte Betriebe und Verkaufsstellen mit ökologischen Weihnachtsbäumen. Auch das Aufstellen eines Plastikbaums ist nicht besonders nachhaltig. Zwar kann ein PVC-Baum jahrelang genutzt werden, er ist jedoch nicht biologisch abbaubar und wandert früher oder später auf den Müll.
- Dekoration
Statt Lametta und Plastikkugeln besser Deko aus Naturmaterialien nutzen: Halten Sie bei Spaziergängen die Augen offen und Sie werden allerlei Verwertbares für Adventskranz und Weihnachtsbaumschmuck finden: Beeren, Blüten, Holz, Tannenzapfen, usw. Im Rahmen eines Familien-Bastelnachmittags ist schnell individueller Weihnachtsschmuck gezaubert – zum Beispiel Sterne aus Stroh, Figuren aus Wachs oder getrocknete Orangenscheiben.
- Beleuchtung
Lichterketten sehen zwar schön aus, doch der Stromverbrauch ist oft immens. LED-Leuchten fressen weniger Strom und sorgen für eine stimmungsvolle Atmosphäre. Ein weiterer Tipp: Die Beleuchtung nicht permanent brennen lassen. Das spart Stromkosten und schont das Klima.
Geschenke
- Verpackungen
Kurz angeschaut, ausgepackt und sofort weggeworfen – die Wertschätzung von Geschenkverpackungen hält nur wenige Sekunden . Umweltfreundliche Alternativen sind Altpapier (alte Zeitungen, Buchseiten und Papierverpackungen) und Schuhkartons. Eingemachtes und Selbstgebackenes hingegen passt gut in leere (Blech-) Dosen und Gläser. Wenn es buntes Geschenkpapier sein muss: Recyclingpapier verwenden, etwa mit dem Siegel Blauer Engel.
- Geschenke
Nicht nur auf die Verpackung kommt es an. Ein Präsent, welches um die halbe Erde geflogen werden musste, verursacht einen ordentlichen CO2-Ausstoß. Deshalb ist es besser, Dinge zu verschenken, die vor Ort hergestellt werden. Oder einfach Zeit: Ein gemeinsamer Ausflug, Spieleabend oder Hilfe bei der Gartenarbeit stiften nicht nur Sinn, sondern kreieren schöne gemeinsame Erinnerungen.
- Wunschzettel
Beim Einsatz eines Wunschzettels hält sich zwar der Überraschungsfaktor in Grenzen, dafür garantiert er aber , dass jede Person genau das bekommt, was sie sich wünscht und nichts verschwendet wird. Für Menschen, die ohnehin schon „alles haben“, eignen sich Spenden als Geschenke. Wie wäre es beispielsweise mit einem Thüringer Geschenkbaum?
Weihnachtsessen
- Festessen
Wenn Sie saisonal und regional einkaufen, schonen Sie Ressourcen und können dennoch ein leckeres Festessen zubereiten. Einen Saisonkalender stellt das Bundeszentrum für Ernährung zur Verfügung. Wer nicht auf Fleisch verzichten mag, dem sei Biofleisch aus lokaler, artgerechter Tierhaltung empfohlen. Beim sogenannten „Crowdbutchering“ wiederum kaufen VerbraucherInnen Teile des Tiers direkt beim Landwirt. Die Schlachtung erfolgt erst, wenn alle Bestandteile verkauft sind. Das Tier wird somit zu 100 Prozent verwertet.
Weihnachtspost
- Karten und Pakete
Schreiben Sie Ihre Weihnachtswünsche auf umweltfreundliches Papier – wiederverwertet und chlorfrei gebleicht oder ungebleicht aus umweltfreundlicher Waldwirtschaft. Greifen Sie zu Papier und Grußkarten mit dem Gütesiegel des Forest Stewardship Council (FSC) oder verwenden Sie Recyclingpapier mit dem Siegel Blauer Engel. Für Bastler und Kreative gibt es hier eine Anleitung zur eigenen Herstellung von (Grußkarten-) Papier. Bei Weihnachtspaketen gilt ebenfalls: Verpackungen ruhig mehrfach verwenden, Recyclingmaterialien sind am umweltfreundlichsten.
Die ThEGA wünscht eine frohe und besinnliche Weihnachtszeit!