Neue Initiative der ThEGA macht Thüringer Gewerbe- und Industriegebiete fit für die Zukunft

Gewerbegebiet bei Arnstadt (c) Adobe Stock

Gebietsinitiative der Landesenergieagentur soll Gewerbegebiete zu zukunftsfähigen und energieeffizienten Standorten entwickeln. Auftaktveranstaltung heute in Erfurt. Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kommunen begrüßen neue Initiative im Auftrag des Thüringer Wirtschafsministeriums.

Die Kompetenzstelle Dekarbonisierung der Landesenergieagentur ThEGA hat heute ein neues Beratungsangebot für die Industrie- und Gewerbegebiete in Thüringen gestartet. Mit der Gebietsinitiative sollen bestehende Gewerbegebiete im Auftrag des Thüringer Ministeriums für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft (TMWWDG) zu zukunftsfähigen Standorten entwickelt werden, die zum Beispiel Energie effizient nutzen, erneuerbare Energien einbinden und Synergien zwischen den einzelnen Unternehmen schaffen – etwa bei der Abwärmenutzung oder gemeinsamen Mobilitätsangeboten.

Zum Auftakt der Gebietsinitiative haben heute mehr als 50 Akteure aus Thüringer Kommunen und aus der Wirtschaftsförderung am Fachforum „Kooperative Wege zu energieeffizienten und zukunftsfähigen Industriegebieten“ teilgenommen. Die Veranstaltung fand in Kooperation mit der kommunalen Servicestelle der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen (LEG) in Erfurt statt. Im Mittelpunkt standen der Austausch der Teilnehmenden sowie das Vorstellen von Best-Practice-Beispielen und praktischen Umsetzungsoptionen.

Unterstützung für 859 Gewerbegebiete in Thüringen

„Fast ein Fünftel der Fläche Deutschlands sind Gewerbegebiete. In Thüringen gibt es 859 davon. Sind sie energieeffizient ausgerichtet, sind sie ein wichtiger Baustein für eine nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung, sie schonen das Klima und erhöhen die Standortattraktivität“, sagt ThEGA-Geschäftsführer Professor Dieter Sell. „Einzelbetriebliche Vorhaben stoßen schnell an Grenzen“, erklärt Erik Bachmann vom Unternehmernetzwerk SaaleWirtschaft e.V. „Wichtige Erfolgsfaktoren für Gewerbegebiete sind: Dinge gemeinsam und koordiniert angehen und die Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen im Blick behalten.“

Einer der Schwerpunkte des Vereins mit 95 Mitgliedern liegt in der Gestaltung einer zukunftsfähigen Energieinfrastruktur für den Landkreis Saalfeld-Rudolstadt mit rund 8.000 Unternehmen. In einem Pilotprojekt wird etwa ein Unternehmensverbund betrachtet, dessen jährlicher Energiebedarf von 2.400 Gigawattstunden mittelfristig nachhaltig gedeckt werden soll. Besondere Herausforderung sei es, technische, wirtschaftliche, regulatorische und strategische Aspekte in Einklang zu bringen, berichtete Bachmann auf dem Fachforum.

Veränderungsprozess gemeinsam gestalten

Die Gebietsinitiative soll solche Veränderungsprozesse in bestehenden Gewerbegebieten künftig thüringenweit initiieren und gestalten. Im Dialog mit den Beteiligten aus Unternehmen, Kommunen und weiteren Akteuren sollen Herausforderungen diskutiert und eine strategische Vorgehensweise für die Dekarbonisierung der Gewerbegebiete entwickelt werden. Die Kompetenzstelle Dekarbonisierung agiert dabei als Schnittstelle und Koordinator zwischen den Akteuren vor Ort und als Wissens- und Impulsgeber für die zahlreichen Themen eines solchen komplexen Prozesses.

Ilmenau: Gebietsinitiative stärkt Unternehmen vor Ort

Der Industriepark „Am Vogelherd“ ist eines der großen Gewerbegebiete der Universitätsstadt Ilmenau. Auch hier suchen die Unternehmen nach Lösungen, ihre Energieversorgung unter Beachtung von Wirtschaftlichkeit und Versorgungssicherheit zu dekarbonisieren. Vor diesem Hintergrund sind Gespräche mit den Akteuren vor Ort geplant. Oberbürgermeister Dr. Daniel Schultheiß freut sich über die Vorteile der Gebietsinitiative für seine Stadt: „Die Initiative wird einen spürbaren Vorteil für die Unternehmen vor Ort bringen und die Industrie- und Gewerbegebiete als wichtigen Wirtschafts- und Arbeitsstandorte weiter stärken. Wir freuen uns, wenn die ansässigen Unternehmen die Initiative unterstützen und für sich die wirtschaftlichen Vorteile der Dekarbonisierung erkennen.“

Auch Professor Peter Bretschneider vom Fraunhofer IOSB in Ilmenau freut sich über die Gebietsinitiative der ThEGA: "Die Initiative ergänzt unsere bisherigen Aktivitäten im Gewerbe- und Industriegebiet ‚Am Vogelherd‘. Neben dem Ausbau und der Stärkung des regionalen Netzwerkes, welches etwa einen Tag der offenen Tür durchführt, strebt die Initiative den Ausbau von Erneuerbaren Energien sowie im besten Fall eine energetische Gesamtlösung für das komplette Gewerbegebiet in enger Kooperation mit den städtischen Akteuren an. Dabei bezieht der geplante kooperative Prozess auch Bestehendes wie die Wirtschaftsnetzwerke mit ein.“

 

Über die ThEGA
Die Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur GmbH (ThEGA) ist die Landesenergieagentur Thüringens. Sie fördert Klimaschutz und Energiewende in Thüringen und ist seit 2010 das Kompetenzzentrum für erneuerbare Energien, kommunalen Klimaschutz, nachhaltige Wärme, Mobilität und Energieeffizienz. Die ThEGA informiert und berät Unternehmen, Kommunen, Bürger und Politik und bringt Partner aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik zusammen. Sie agiert markt- und anbieterneutral. Mehr Informationen: www.thega.de.

 

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Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur GmbH (ThEGA)

Mainzerhofstraße 10
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Telefon: 0361 5603-220
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