Leitfaden für nachhaltiges und ökologisches Bauen

Thüringer Bauwegweiser

Die CO2-Emissionen, die wir durch Bauen und Wohnen verursachen sind enorm - und gleichzeitig ein wichtiger Hebel, um unsere Klimaziele zu erfüllen. Der Thüringer Bauwegweiser zeigt, wie nachhaltiges Bauen funktionieren und wer Sie bei der Durchführung von nachhaltigen Bauvorhaben in Thüringen unterstützen kann.

Ökologisch Bauen - darum ist es wichtig

Wollen wir den Klimawandel begrenzen, müssen wir unseren CO2-Ausstoß konsequent reduzieren. In diesem Zusammenhang wird oft über Flugreisen, Tempolimits, Fleischkonsum oder Kohlekraftwerke gesprochen. Ein Thema erhält meist weniger Aufmerksamkeit: das Bauen und Nutzen von Gebäuden. 

Dabei entstehen dort fast 41 Prozent der deutschen Treibhausgasemissionen. Allein für das Herstellen von Zement fallen jährlich 2,8 Milliarden Tonnen CO2 an. Das sind fast acht Prozent der weltweiten Emissionen. Auch mehr als die Hälfte unseres Abfalls entsteht im Bauwesen.

Die Belastungen für Klima und Umwelt durch den Gebäudesektor sind groß. Neben dem Betrieb des Gebäudes durch Heizen, Warmwasserbereitstellung und Strom spielt hier auch der Bau selbst eine große Rolle. Von der Gewinnung der Rohstoffe über Verarbeitung und Transport bis hin zur Entsorgung der Bauteile wird Energie eingesetzt. Diese sogenannte Graue Energie, die für die Errichtung von Gebäuden benötigt wird, ist besonders aufgrund des hohen Ressourcenverbrauchs der Baubranche und den großen Recyclingpotenzialen von Bedeutung. 

Bauwegweiser zeigt, wie nachhaltiges Bauen funktioniert

Der Bausektor muss seine Einsparpotenziale besser ausschöpfen, wollen wir unsere Klimaziele erreichen. Dabei sollte der gesamte Lebenszyklus eines Gebäudes betrachtet und ökologisch optimiert werden – vom Herstellen der Baustoffe über das Errichten und den Betrieb des Gebäudes bis hin zum Rückbau.

Der Thüringer Bauwegweiser soll einen wichtigen Beitrag zu dieser Entwicklung leisten. Er zeigt Wege, wie Gebäude ökologisch und ressourcenschonend gebaut, umgebaut oder saniert werden können. Gerne können Sie sich im Baustoffkatalog selbst einen Überblick über nachhaltige Varianten für jedes Bauteil im Haus verschaffen. Auch für die Bereiche Wärme, Strom und Wasser nennt er ressourcenschonende Techniken. Schauen Sie auch in unsere Sammlung von Thüringer Praxisbeispielen oder finden Sie Thüringer Akteure und Unternehmen, die Ihnen bei der Umsetzung Ihres Bauvorhabens helfen können.

Der Thüringer Bauwegweiser ist so konzipiert, dass er sich an fachlich qualifizierte Personen aus Unternehmen, Ämtern und Behörden ebenso richtet wie an interessierte Laien.

Viel Spaß beim Ausprobieren, Bauen und Sanieren!

Ansprechpartner

Ansprechpartner

Rebecca Sommer

Junior-Projektleiterin

Thüringer Bauwegweiser

Die CO2-Emissionen, die wir durch Bauen und Wohnen verursachen, sind enorm - und gleichzeitig ein wichtiger Hebel, um unsere Klimaziele zu erfüllen. Der Thüringer Bauwegweiser zeigt, wie nachhaltiges Bauen funktionieren und wer Sie bei der Durchführung eines nachhaltigen Bauvorhabens in Thüringen unterstützen kann.

FAQ

  • Was ist nachhaltiges Bauen?

    Nachhaltigkeit bedeutet im Allgemeinen ein Handeln, mit dem ein Leben in guter Qualität auch langfristig ohne Auswirkungen auf nachfolgende Generationen möglich ist. Das bezieht sich nicht nur auf soziale und wirtschaftliche Fragen, sondern eben auch auf Bereiche wie Energie- und Ressourcenverbrauch. Beim Bauen bedeutet Nachhaltigkeit, dass der Einsatz von Baustoffen, die Bauprozesse und die Verbräuche des Gebäudes über seine Lebenszeit so ressourcenschonend wie möglich sind. Es gibt heute bereits für fast alle Baustoffe und Bauteile nachhaltige und ressourcenschonende Alternativen zu konventionellen Lösungen. Nachhaltige Lösungen erscheinen auf den ersten Blick oft teurer als die Standardausführungen. Durch Aspekte wie Langlebigkeit, geringe Unterhalts-, Reparatur- und Entsorgungskosten sowie hohe Funktionalität und Ästhetik werden allerdings langfristige Vorteile sichtbar und an die nächste Generation weitergegeben. Dazu gehören auch Komponenten wie kurze Transportwege, gesunde Arbeitsbedingungen und angemessene Löhne.

  • Woran erkennt man eine nachhaltige Bauweise bei Gebäuden? Wann ist ein Haus nachhaltig?

    Nachhaltiges Bauen erfordert umfangreiches Wissen, welches traditionelle Bautechniken mit modernen Erkenntnissen verbindet. Vereinfacht gesagt: Beim nachhaltigen Bauen darf Ressourcen- und Energieverbrauch nur so groß sein, wie es unsere Umwelt und Gesellschaft langfristig verkraften können. Der Rohstoffverbrauch ist gering, Hauptbaustoffe bestehen aus nachwachsenden Rohstoffen oder können günstig recycelt werden. Für das Herstellen der Baustoffe und den Bau selbst sollten nur wenig Material und Energie verbraucht werden, z.B. durch die Wiederverwendung von ganzen Bauteilen oder dem Einsatz von Recyclingmaterial. In einer möglichst langen Nutzungszeit kombiniert ein nachhaltiges Gebäude zudem einen geringen Energieverbrauch (Wärme + Strom) mit umfassender Erzeugung dieser Energie durch erneuerbare Energien. Am Ende seiner Nutzungszeit kann ein nachhaltiges Gebäude entweder umgebaut/saniert und an neue Bedarfe angepasst oder aufgrund einer zirkulären Bauweise zerstörungsfrei rückgebaut werden.

  • Was ist ein nachhaltiger Baustoff?

    Nachhaltige Baustoffe haben mehrere Eigenschaften: Der Energie- und Ressourcenaufwand, der zum Herstellen und Verbauen gebraucht wird, sollte möglichst gering sein. Darüber hinaus sind nachhaltige Baustoffe ohne Gesundheitsgefährdung zu verarbeiten und sehr langlebig. Je länger ein Bauteil hält, umso besser ist dies für die Umwelt und damit für die Ökobilanz des Gebäudes. Auch soll der Aufwand in der Nutzung für Pflege und Wartung gering oder nachhaltig möglich sein. Zudem ist die umfassende und mit wenig Aufwand mögliche Wieder- oder Weiterverwendung von Baustoffen ein entscheidendes Kriterium. Viele reine oder mit geringem Aufwand verarbeitete Naturrohstoffe oder nachwachsende Rohstoffe wie Lehm oder Holz erfüllen diese Bedingungen. Werden die Lebenszykluskosten eines Baustoffs betrachtet, schneidet ein nachhaltiger Baustoff oft besser als konventionelle Alternativen ab. Dies liegt einerseits an einem längeren Lebenszyklus und andererseits an wegfallenden Entsorgungskosten am Lebensende.

  • Welche Funktionen hat der Thüringer Bauwegweiser und was lässt sich damit herausfinden?

    Der Bauwegweiser versteht sich als übersichtliches Informationsportal für nachhaltiges, ökologisches und ressourcenschonendes Bauen in Thüringen. Er richtet sich an interessierte Laien und an fachlich qualifizierte Personen aus Unternehmen, Ämtern, Behörden und der Planung. Im Baustoffkatalog finden sich kurze Erklärungen zu gängigen Baustoffen sowie den nachhaltigen Alternativen (siehe nächste Frage). Wie manche dieser Baustoffe in Thüringen angewandt werden, kann der Übersicht der Praxisbeispiele entnommen werden. Hier finden Sie ausgewählte Beispiele, die verschiedene Aspekte des Nachhaltigen Bauens in Thüringen aufzeigen. Neben Praxisbeispielen können sich Unternehmen und Akteure in ein Firmenregister eintragen, sofern sie nachhaltige Bauprojekte umsetzen. Das Firmenregister bietet damit eine Übersicht an Planenden, Baustoffhändlern und Bauausführenden in Ihrer Region, die Ihr nachhaltiges Bauvorhaben umsetzen können. Sie finden außerdem Kooperationspartner aus der Forschung für innovative Projekte und eine Fördermittelübersicht.

  • Wie funktioniert der Baustoffkatalog im Bauwegweiser?

    Der Katalog wurde in enger Zusammenarbeit mit Architekten und Fachplanenden aus dem Bereich des „Nachhaltigen Bauens“ erstellt. Er zeigt nach den Bauteilen eines Hauses geordnet Einsatzbereiche von Produkten und Techniken, mit denen ein nachhaltiges Bauen möglich ist. Die Bauteile und Techniken werden ebenso beschrieben wie die Bedingungen ihres möglichst nachhaltigen Einsatzes. Bei Interesse können Sie  über verlinkte Fachpublikationen noch tiefer in das Thema eintauchen.

    Um eine übersichtliche Nutzung zu ermöglichen, können die ausgewählten Baustoffe und Techniken in einer Art „Warenkorb“ gesammelt werden. Daraus kann eine „Mappe“ als PDF erstellt werden. Mit dieser können die Nutzenden zu ihrem Planer/ Planerin gehen und zusammen die Umsetzung am Bau realisieren.

  • Welche Bereiche für nachhaltiges Bauen gibt es?

    1. Fundamente & Keller 

    Fundamente haben die Aufgabe, die durch das Gebäude entstehenden Lasten (Gewicht der Gebäudeteile, Nutzlasten) sicher und gleichmäßig in den Untergrund abzuleiten. Sie bestehen aus verschiedenen Elementen, die den Baugrund mit dem späteren Gebäude verbinden. Das Fundament eines neu zu errichtenden Gebäudes bzw. einer Gebäudeerweiterung wird häufig aus einer Bodenplatte, bestehend aus Bewehrungsstahl und Beton gebaut. Dies bedeutet aber auch einen hohen Ressourcenverbrauch und durch die Zementproduktion hohe CO2-Emissionen. Dafür gibt es Alternativen, etwa in Form von Schraubfundamenten, Einsatz von Schaumglasschotter bis hin zu dem heute möglichen Einsatz von Holz für bestimmte Kellerwände. Eine Kellerwand aus Holz ist mit einen geringeren Energieeinsatz verbunden und könnte nach der Nutzung des Gebäudes wiederverwendet werden.

    2. Außenwände 

    Außenwände dienen als vertikale Gebäudehülle und schirmen den Innenraum gegen die Umwelteinflüsse des Außenraumes ab (Kälte, Hitze, Niederschläge, Lärm etc.). Sie müssen auch Feuer, starken Winden und klimatischen Veränderungen widerstehen können. Generell können Wände monolithisch (=aus einem Material) aus Stein; Beton oder Holz bzw. aus mehreren Schichten bestehen. Bei den Steinen kommen hauptsächlich künstlich erstellte Steine als Ziegel-, Kalksand-, Porenbeton- oder (Leicht-)Betonstein zum Einsatz. Bei den nachhaltigeren Holzbauweisen gibt es unterschiedliche Massivholzbauweisen sowie sogenannte Skelettbauweisen (Fachwerk-, Holzrahmen- oder Holzrippenbauweise). Besonders nachhaltig sind Lehmbauweisen, beispielsweise als Lehmziegelbau oder in Stampflehmbauweise.

    3. Fenster und Türen

    Fenster und Türen sollen einerseits gut isolieren, anderseits aber auch das Licht der Sonne möglichst natürlich in die Räume bringen. Dazu müssen geeignete Verglasungen ausgewählt werden. Fensterrahmen aus einheimischem Holz mit einer Naturharzölbeschichtung und mit einer guten Isolierverglasung sind nachhaltig und empfehlenswert. Um Schimmelbefall in den Laibungen zu verhindern, ist der Bauteilanschluss an die Wände besonders wichtig (Dämmen und Dichten). Holzfenster können langfristig gut repariert werden und bestehen aus einem nachwachsenden Rohstoff. Sie sind im Alt- wie Neubau zu empfehlen.

    4. Innenwände

    Innenwände dienen der räumlichen Gliederung im Gebäude selbst; sie übernehmen zum Teil statische Aufgaben zur Lastabtragung aus den Decken, dem Dach oder Wänden darüber. Sie sind daher von den Anforderungen deutlich zwischen lastabtragend und nicht-lastabtragend zu unterscheiden. Ein weiteres wichtiges Kriterium ist der Schall- oder auch Brandschutz, wenn unterschiedliche Nutzungsbereiche voneinander getrennt werden müssen. Bei Innenwänden ohne Last sind sogenannte Trockenbauwände die gebräuchlichste Form. Die Nachhaltigkeit ist nicht optimal, dafür verbinden sie mit einem verhältnismäßig geringen Materialeinsatz die Anforderungen an den Schall- und ggf. Brandschutz dünner Wände sehr gut. Als Alternativen stehen Wände aus CO2-armer Holzbauweise oder in Lehmbauweise (Lehmziegelbau oder Stampflehm) zur Verfügung. Ökologisch deutlich unvorteilhafter sind Stahlbetonbauweisen. Eine Studie zu der ökologischen und ökonomischen Bewertung von Trockenbauelementen finden Sie hier. Gerade nicht-lastabtragende Innenwände können im Laufe der Nutzungszeit eines Gebäudes häufiger versetzt und an die verschiedenen Bedarfe angepasst werden. Deswegen ist zu empfehlen, schon in der Planung einen möglichst zerstörungsfreien Rückbau zu bedenken, sodass die Wandelemente an anderer Stelle im Gebäude wieder eingesetzt werden können.

    5. Decken 

    Decken schließen den Raum nach oben ab und müssen die Lasten aus dem darüber liegenden Geschoss tragen. Je nach Gebäudetyp bestehen Anforderungen an den Brand- und Schallschutz. Im nachhaltigen Neubau sollten überwiegend Holzkonstruktionen verwendet werden, um den hohen CO2-Abdruck von Beton zu vermeiden. Inzwischen sind dafür auch Konstruktionen erhältlich, die die notwendigen Brandschutzanforderungen höherer Gebäude erfüllen. Wird in einem Ziegelsystem gebaut, kann auch die Ziegelelement-Decke sinnvoll sein, insbesondere für den Selbstbau.

    6. Fußböden 

    Das Bauteil Fußboden ist gegenüber der Decke oder einer Bodenplatte als Begriff abzugrenzen. In der Regel bezieht er sich auf die Teile eines Bodens, die nicht zur tragenden Konstruktion gehören. Der Fußboden besteht damit aus dem eigentlichen Bodenbelag (Nutzschicht wie Fliesen, Teppich, etc.) und den dafür notwendigen Unterbau, der die Voraussetzungen für die Nutzschicht (Ebenheit, Druckfestigkeit) herstellt. Der Fußboden hat, neben dem Herstellen einer gut begehbaren und schönen Bodenschicht, auch Anforderungen an den Schallschutz und – je nach Gebäude – auch Brandschutz zu erfüllen. Ökologisch und wirtschaftlich ist es, wenn die Decke auch als Tragschicht genutzt wird. Das ist prinzipiell bei Massivholz- und Betonverbunddecken möglich. Aber auch Nutzbeläge aus Holz wie Parkett und Dielen stellen eine nachhaltige Lösung dar.

    7. Dächer 
    Den Schutz gegen die Einwirkungen der Natur verkörpert wohl kein Bauteil so deutlich wie das Dach. Regen und Wind, Hitze und Kälte, Lärm und Feuer – gegen all das schützt ein gutes Dach. Und es kann zum Einfangen von Sonnenenergie genutzt werden. Immer, wenn direkt unter dem Dach Räume beheizt werden, ist eine gute Dämmung erforderlich. Informationen zu möglichen Dämmstoffen finden Sie in unserer Fachinformation.
    Steildächer werden üblicherweise mit Ziegeln gedeckt, während Flachdächer Abdichtungen aus Bitumen, Kunststoff oder Blech erhalten. Die Ziegeldeckung ist einerseits aufwändig, dafür aber sehr dauerhaft. Nachhaltigere Alternativen wären beispielsweise Holzschindeln. Auf den der Sonne zugeneigten Dachflächen lassen sich einfach PV-Anlagen und Sonnenkollektoren montieren, auf Flachdächern werden diese aufgeständert. Flachdachabdichtungen halten länger, wenn sie begrünt sind. Gründächer „kühlen“ im Sommer durch Hitzeschutz und „wärmen“ im Winter durch Wärmespeicherung. Sie bieten Lebensraum für Flora und Fauna. 

    8. Energie 

    Die Beheizung des Hauses, vielmehr die angenehme Temperierung und Belüftung, ist eine Grundvoraussetzung für den dauerhaften Aufenthalt von Menschen. In unserer Region stellen kühle Winter und die sehr heißen Tage im Sommer hohe Anforderungen an einen nachhaltigen Betrieb. Das bedeutet aber nicht zwingend aufwendige Technik mit hohem Energieeinsatz. Vielmehr genügen oft: gute Wärmedämmung bei der Planung und Sanierung des Gebäudes berücksichtigen, richtig dimensionierte Fenster einbauen, nachhaltige Materialien wie Holz, Lehm und Ziegel auswählen. Eine hohe thermische Speichermasse im Gebäude nimmt Temperaturspitzen (Wärme und Kälte) auf und erzeugt ein gleichmäßigeres Wohnklima. Im Winter kühlt das Gebäude nicht so stark aus. 
    Für die Erzeugung von Wärme und Strom gibt es sehr viele Möglichkeiten, abhängig von den Randbedingungen eines Gebäudes (Standort, Ausrichtung, Gebäudegeometrie etc.). Hier ist viel Detailkenntnis erforderlich, weswegen immer ein versierter und erfahrener Fachplaner/Fachplanerin in die Planungen einbezogen werden sollte. 

    9. Wasser 

    In unserem Land sind die für Trinkwasser nutzbaren Ressourcen knapper geworden. Die Verschmutzung von Grund- und Oberflächenwasser, der beschleunigte Abfluss von Niederschlag und die zunehmend ungleiche Verteilung des natürlichen Angebotes sind Ursachen dafür. Einsparung von wertvollem Wasser ist der Königsweg! Möglichkeiten zum Sparen bieten zum einen technische Ausrüstungen wie etwa Armaturen, Trockentoiletten und die Grau- und Regenwassernutzung. Zum anderen ist das individuelle Nutzungsverhalten und der sparsame Umgang mit Wasser entscheidend. Darüber hinaus kann das örtlich anfallende Regenwasser oder auch das nur leicht verschmutzte Wasser für viele Anwendungen in Haus und Garten genutzt werden.

  • Was ist bei der Zertifizierung für nachhaltiges Bauen zu beachten?

    Für die Bewertung nachhaltiger Kriterien des Bauens gibt es unterschiedliche Instrumente. Im Bereich größerer Bauvorhaben hat sich das Gütesiegel der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) mit verschiedenen Qualitätsstufen in Deutschland etabliert und ist international vergleichbar. Es beinhaltet einen sehr aufwändigen Zertifizierungsprozess, berücksichtigt aber auch soziale Kriterien und weitere Umweltaspekte. Detailliert zu Baustoffen gibt es außerdem etablierte Bewertungen des Umweltbundesamtes (UBA) oder auch der Ökobaudatenbank. Einen Überblick zu den gängigen Zertifikaten und Siegeln im nachhaltigen Bauen finden Sie hier.
     

  • Welche Fördermöglichkeiten für nachhaltiges und ressourcenschonendes Bauen gibt es?

    Die Fördermöglichkeiten im nachhaltigen Bauen beziehen sich aktuell in Thüringen auf die Verminderung des Energieverbrauches der Gebäude. So wird das aktuell gültige Gebäudeenergiegesetz durch die „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ unterstützt und durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) herausgegeben. Hier ist die Förderung umso höher, je besser ein Haus dämmt und je weniger Energieressourcen im Betrieb verbraucht werden. Für innovative Projekte, die in Thüringen Demonstrationscharakter haben, ist das Förderprogramm GreenInvest Ress geeignet. Hierbei können besonders ressourcenschonend gestaltete Gebäude oder der selektive Rückbau von Gebäuden gefördert werden. Im Bauwegweiser finden Sie eine gute Zusammenstellung sämtlicher aktueller Förderprogramme.

  • Was für nachhaltige Bauprojekte gibt es in Thüringen?

  • Firmenregister Nachhaltigkeit im Bauwesen - wie findet man die richtigen Unternehmen?

    Im Firmenregister finden Sie regionale Anbieter von Baustoffen, Handwerksfirmen und Planer in einer übersichtlichen Auswahlliste. Dies ist für die Anbieter kostenfrei, aber auf die Region Thüringen mit max. ca. 100 Kilometer Entfernung von der Landesgrenze beschränkt. Die interessierten Unternehmen werden zunächst von der ThEGA aufgenommen und deren Einsatz für Nachhaltigkeit geprüft. Wichtig ist zu betonen, dass dies keine abschließende Liste ist, wir verweisen auch auf die Industrie- und Handwerkskammern sowie die Architektenkammer Thüringen und weitere Informationsquellen.

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Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur GmbH (ThEGA)

Mainzerhofstraße 10
99084 Erfurt
Telefon: 0361 5603-220
E-Mail: info@thega.de

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