Elektromobilität in Thüringen
Infomaterial, Studien, Projekte, Förderungen & Beratungsleistungen im Überblick
Elektromobilität ist ein wichtiger Schlüssel, um die Klimaschutzziele der Bundesregierung und Thüringens zu erfüllen. Thüringen leistet seinen Beitrag für ein ressourcenschonendes Verkehrssystem der Zukunft.
Die ThEGA unterstützt dabei aktiv – zum Beispiel durch praxisorientierte Erstberatung, Netzwerkarbeit, den Ausbau der Ladesäulen oder das Organisieren von Aktionstagen.
Nachhaltige Mobilität für Thüringen
In den vergangenen Jahren sind die verkehrsbedingten CO2-Emissionen in Deutschland wieder leicht gestiegen. Um die Klimaschutzziele der Bundesregierung und Thüringens zu erfüllen, muss die Verkehrswende forciert werden. Im Thüringer Klimagesetzes wurde u.a. das Ziel definiert, die Treibhausgasbilanz des Verkehrssektors zu reduzieren. Elektromobilität ist ein wichtiger Schlüssel, um den Verkehr nachhaltig und klimafreundlich zu gestalten.
Elektromobilität in Thüringen
Derzeit fahren fast 39.000 elektrische Autos auf Thüringens Straßen. Auch die Ladeinfrastruktur wächst stetig. Mit mehr als 2.500 öffentlichen Ladepunkten sind weite Teile Thüringens bereits so gut ausgebaut, dass alle 30 Kilometer ein Ladepunkt vorhanden ist, an dem ein E-Auto aufgeladen werden kann.
Weitere Informationen finden Sie in unserer aktuellen Newsmeldung
Unsere Angebote für die Mobilitätswende in Thüringen:
Ansprechpartner
Thüringer Fuhrparkplattform
Sie wollen Ihren Fuhrpark elektrifizieren?
Auf unserer digitalen Plattform finden Sie aktuelle und wissenswerte Informationen rund um die Elektrifizierung kommunaler Fuhrparks, den bedarfsgerechten Aufbau von Ladeinfrastruktur sowie dem innerbetrieblichen Mobilitätsmanagement und alternativen Mobilitätslösungen vor Ort.
Thüringer E-Lotsen
Mobilität bietet in Verbindung mit modernen Mobilitätskonzepten und neuen Instrumenten der Verkehrsplanung große Potenziale, den Verkehr umweltfreundlicher zu gestalten und die Lebensqualität in Städten und
Gemeinden erheblich zu verbessern.
Mit dem Weiterbildungsprogramm zum E-Lotsen soll den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine grundlegende Wissensbasis zur zukunftsorientierten Mobilitätsgestaltung vermittelt werden.
Wussten Sie schon?
Vergleichsrechner Alternative Antriebe
Mit dem Vergleichsrechner Alternative Antriebe können Privathaushalte, Unternehmen und Kommunen die anfallenden Emissionen und die zu erwartenden Kosten von konventionellen und alternativen Antrieben vergleichen. Das Online Tool ist ein Gemeinschaftsprojekt der Landesenergieagentur ThEGA und 23 weiteren Partnern aus ganz Deutschland.
Downloads und Infomaterial
zu nachhaltiger Mobilität in Thüringen
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Vergleichsrechner Alternative Antriebe
Berechung von anfallenden Emissionen und zu erwartenden KostenFlächenTOOL
Unterstützt den Aufbau von Ladeinfrastruktur in Deutschland durch die Identifizierung geeigneter LiegenschaftenStandortTOOL
Bedarfsplanung von Infrastrukturen zum Laden von Strom sowie Tanken von Wasserstoff und Erdgas
FAQs Elektromobilität & Elektroautos
Die Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur (ThEGA), Antenne Thüringen und die Unternehmensberater von Innoman haben die Thüringerinnen und Thüringer gefragt: Was wollen sie zum Thema Elektromobilität und Elektroautos wissen? Die wichtigsten Fragen und Antworten haben wir für Sie zusammengefasst.
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1. Warum sind die Preise für ein Elektroauto höher als für ein Verbrennerfahrzeug? Ein wesentlicher Grund für die höheren Anschaffungskosten ist die Batterie. In den vergangenen Jahren ist allerdings durch das Produzieren höherer Stückzahlen eine Preisreduzierung festzustellen. Durch die steigende Nachfrage werden die Preise für Akkus zukünftig weiter sinken und es ist mit niedrigeren Fahrzeugpreisen zu rechnen.
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2. Wie hoch sind beim Elektroauto die Wartungskosten? Die Wartungskosten sind bis zu 35% niedriger als bei Verbrennerfahrzeugen. Viel weniger bewegliche Bauteile machen den Elektromotor wartungsarm. Elektroautos benötigen zum Beispiel keine Zahnriehmen-, Ölfilter- oder Zündkerzenwechsel. Außerdem benötigen Sie weniger Betriebsstoffe wie Motoröl, Kühlflüssigkeit oder AdBlue. Ein Elektroauto hat ebenso keine Wasserpumpe, Kühler, Auspuffanlage oder Kupplung, die anfällig für teure Reparaturen oder aufwändige Überprüfungen sind. Bremsen und Bremsbelege werden durch die Rekuperationstechnik, bei der ein Teil der Bremsenergie zum Aufladen des Akkus verwendet wird, geschont. Langfristig verschleißen diese aber dennoch. Die Elektronik und Elektrik sind zwar auch wartungsfrei, gehen dafür aber eher unvermittelt kaputt. Regelmäßige Inspektionen in einer Fachwerkstatt sind daher wichtig, um Ausfälle frühzeitig vorzubeugen.
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3. Wie lang ist die Lebensdauer einer Batterie für ein Elektroauto? In der Regel überstehen Batterien von E-Autos zwischen1.500 und 2.500 Ladezyklen, bevor ein merklicher Kapazitätsverlust auftritt. In der Praxis bedeutet das eine Zeit von etwa acht bis zehn Jahren oder auch Gesamtstrecken von 100.00 bis 200.000 Kilometern. Danach liegt die Kapazität heutzutage zumeist noch bei 70 bis 80 Prozent.
Wenn die Batterie für die Reichweite eines Elektroautos nicht mehr ausreicht, muss sie übrigens nicht gleich entsorgt werden. Sie kann in sogenannten „Second Life“-Anwendungen beispielsweise für die Speicherung von Solarstrom genutzt werden.
Sind die Akkus endgültig am Ende ihres Lebens angekommen, dann können sie recycelt werden. In Pilotanlagen ist es heute möglich, Metalle wie Kobalt und Mangan zu 100 Prozent aus den Akkus zurückzugewinnen, das Lithium immerhin zu 50 Prozent, eine Steigerung wird in Aussicht gestellt.
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4. Verkürzt sich die Reichweite von batterieelektrischen Fahrzeugen im Winter? Die im Praxisbetrieb erzielbare Reichweite von Elektrofahrzeugen ist abhängig vom Verbrauch des Fahrzeugs in Relation zur Kapazität der Batterie. Insbesondere Fahrstil, Kühlung und Heizung haben darauf einen Einfluss. Dies ist im Übrigen auch bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor so.
Aktuelle Erfahrungen zeigen, dass die Reichweite der Fahrzeuge bei Minustemperaturen um bis zu 30% sinken.
Trotz dieser Nachteile hat ein Elektroauto jedoch auch Vorteile im Winter. Denn jedes E-Auto hat sozusagen serienmäßig eine Standheizung und kann vorgeheizt werden. Da die Heizung elektrisch erfolgt und nicht über die Abwärme eines Verbrennungsmotors, kommt beim Elektroauto warme Luft quasi ohne Aufwärmphase aus dem Gebläse. Auch das Eiskratzen bleibt damit oft erspart. Ist das Fahrzeug an eine Lademöglichkeit angeschlossen, wird der Strom fürs Vorheizen zudem aus dem Stromnetz und nicht aus der Batterie entnommen.
Viele Hersteller bieten ihre E-Autos mit einer Wärmepumpe als Extra an. Ist die Reichweite im Winter ein relevantes Kriterium, empfehlen wir diese Investition.
Weitere Informationen unter: Elektroautos im Winter: Reichweitenverlust verringern | ADAC Fragen Sie Ihre Fuhrparkleitung zu Erfahrungswerten oder nutzen Sie unser Forum für einen Austausch.
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5. Typ 1 oder Typ 2: Was unterscheidet die Ladestecker für ein Elektroauto? Für das Laden mit Wechselstrom hat die Europäische Kommission 2013 den Typ 2-Stecker als Norm für das Laden festgelegt. Einige Fahrzeuge, vor allem aus dem asiatischen Raum, haben noch einen Typ 1-Stecker. Für diesen werden Adapter auf Typ 2 angeboten, sodass die Fahrzeugladung überall möglich ist.
Viele Autos können zusätzlich mit Gleichstrom geladen werden. In Europa ist dafür der CCS-Stecker (Combined Charging System) als Standard favorisiert. Jede öffentliche Schnellladesäule in Deutschland ist mindestens mit einem CCS-Stecker ausgestattet.
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6. Was kostet das Aufladen eines Elektroautos an einer öffentlichen Ladestation und wie erfolgt der Zugang? In Thüringen haben sich der Großteil der Anbieter auf eine einheitliche Zugangskarte für das Nutzen der Ladestationen geeinigt. Mehr Infos unter: www.ladenetz.de
Die Preismodelle für das Laden sind allerdings von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich. Manche Preismodelle bieten eine zeitbasierte Abrechnung oder eine Kombination von kW-Preis und „Parkgebühr“. Das hängt vom Standort ab. Derzeit liegt der Preis zwischen 35 und 80 Cent/kWh.
Grundsätzlich soll das öffentliche Laden überall ohne Anmeldung möglich sein – beispielsweise per Ladekarte oder QR Code. Die Ladesäulenverordnung schreibt ein Ad-Hoc-Laden bei öffentlichen Ladesäulen vor. Für die Bezahlung sind zudem ab 2023 Kreditkarten-Terminal für Ladesäulen Pflicht.
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7. Ist es möglich, mehr als ein Elektroauto zu Hause zu laden? Das Laden mehrerer Fahrzeuge am Wohnort ist prinzipiell möglich. Die Anzahl ist jedoch von der Hausinstallation und von der Anschlussleistung des Gebäudes abhängig. Zusätzlich ist auch die Leistungsaufnahme pro Fahrzeug entscheidend. Empfehlenswert ist die Anschaffung einer bzw. von mehreren Ladeboxen, die so eingestellt werden können, dass mehrere Fahrzeuge gleichzeitig laden können, ohne dass die Hausinstallation an Ihre Grenzen kommt. Hierfür sind Energie- bzw. Lademanagementsysteme zu empfehlen
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8. Wie soll das Laden eines Elektroautos in großen Wohngebieten mit Mehrfamilienhäusern funktionieren, in denen es keine festen Parkplätze gibt? Mit dieser Frage beschäftigen sich aktuell viele Akteure, wie z.B. die Wohnungsbaugenossenschaften. Sie sehen sich hier zunehmend in der Verantwortung. Aktuell laufen mehrere Forschungs- und Entwicklungsprojekte sowie eine Vielzahl von Praxistests, um Lösung für das Laden im Quartier zu ermöglichen.
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9. Kann ich mit dem Elektroauto ins Ausland fahren und es dort aufladen? Ja, in Europa wurde ein einheitlicher Steckertyp festgelegt und auch die Abrechnung (Roaming) funktioniert immer besser. In manchen Nachbarländern ist die Ladeinfrastruktur sogar besser ausgebaut als in Deutschland. Vor Reiseantritt sollte man sich natürlich über die Lademöglichkeiten auf der Strecke und am Zielort informieren. Hierbei helfen spezielle Routenplaner, wie z.B. abetterrouteplanner
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10. Wie kann ich mein Stromkabel davor sichern, dass Dritte es aus der Ladesäule am Auto ziehen? Der in Europa geltende Standard für Stecker sieht eine Verriegelung an der Ladesäule und am Elektroauto vor. Ein Diebstahl oder unberechtigtes Abstecken ist damit nicht möglich.
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11. Wie ist die Ökobilanz von Elektroautos, wenn die Ressourcen für die Herstellung und die Entsorgung der Akkus berücksichtigt werden? Hier spielen viele Faktoren eine Rolle: der Stromverbrauch, die Herkunft der Elektrizität, das Klima am Einsatzort, die Herstellung der Zusatzkomponenten und vor allem der Batterie sowie die Lebensdauer und Fahrleistung des Autos.
Grundsätzlich gilt: Die Produktion eines E-Autos verbraucht mehr Ressourcen als die eines gleich großen Verbrennerfahrzeuges. In der alltäglichen Nutzung ist ein E-Auto jedoch viel umweltfreundlicher als ein Benziner oder Dieselfahrzeug. Und das, obwohl der heutige deutsche Strommix nur zur Hälfte aus erneuerbaren Energieträgern besteht.
Weitere Infos unter: Wie umweltfreundlich sind Elektroautos? Eine ganzheitliche Bilanz (bmu.de)
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12. Für Batterien von Elektroautos werden knappe Rohstoffe benötigt (z.B. Kobalt) - sind Alternativen absehbar? Wegen der hohen Nachfrage nach leistungsfähigen Akkus beschäftigen sich Forscher weltweit mit neuen Technologien der Elektromobilität. Ziel ist es, die Energiedichte zu erhöhen und neue Werkstoffe einzusetzen. Erfolgversprechende Ansätze sind beispielsweise der Nickel-Zink-Akku und der Magnesiumsulfid-Akku. Beide kommen ohne Kobalt aus - sind aber noch im Forschungsstadium.
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