Nachhaltige Stadtentwicklung und energetische Stadtsanierung
mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)
Energetische Stadtsanierung heißt vor allem: CO2-Emissionen in Kommunen senken. Das wird beispielsweise erreicht durch mehr Energieeffizienz in öffentlichen Gebäuden, den Neu- und Ausbau von Wärmenetzen oder durch nachhaltige Stadtentwicklung. In der Förderperiode 2021 bis 2027 stehen dafür rund 174 Millionen Euro EFRE-Fördermittel für Thüringen bereit. Der Wettbewerb hierfür ist abgeschlossen. 48 Thüringer Kommunen haben sich mit 164 Projektanträgen beteiligt.
Wettbewerbsphase abgeschlossen, ThEGA berät bei Antragstellung
Der Wettbewerbsaufruf des Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft (TMIL) zur Einreichung von Projektvorschlägen für das Thüringer EFRE-Programm 2021–2027 ist beendet. Die Landesenergieagentur ThEGA hat den Wettbewerb im Augtrag des TMIL organisiert und die eingereichten Vorhaben anhand von Zielen und Auswahlkriterien bewertet. Damit ist sichergestellt, dass die besten und erfolgsversprechendsten Vorhaben für die Förderung in Frage kommen.
Insgesamt hatten sich 48 Kommunen mit 164 Projektanträgen am Wettbewerb beteiligt. 68 förderwürdige Vorhaben aus 36 Thüringer Kommunen wurden nun ausgewählt. Für diese Projekte stehen bis 2027 rund 174 Millionen an europäischen Fördergeldern bereit. Um diese Gelder zu erhalten, müssen die ausgewählten Kommunen in einem zweiten Schritt einen ausführliche Projektantrag mit detaillierten Planungsunterlagen einreichen. Die Landesenergieagentur ThEGA unterstützt die Kommunen und kommunalen Unternehmen bei diesem Prozess und berät bei der Antragsstellung.
Schwerpunkte der aktuellen Förderperiode
Neu- und Ausbau Fernwärme
Für den Bereich "Neu- und Ausbau von Fernwärmenetzen in zentralen Orten" (NAF) stehen in der Förderperiode 33 Millionen Euro zur Verfügung. Hierfür wurden 16 Projekte aus 14 Kommunen ausgewählt. Dazu zählen u.a. der Ausbau der Fernwärme, das Errichten neuer Wärmenetze auf Basis von Biomasse, die Installation intelligenter Hausanschlussstationen und das Nutzen von Gewässerwärme.
Energieeffizienzsteigerung öffentliche Gebäude
Für die "Energieeffizienzsteigerung in öffentlichen Gebäuden und Infrastrukturen" (EGI) haben sich 22 Projekte aus 20 Kommunen qualifiziert. Für die energetische Ertüchtigung in Sportstätten, Kindergärten und anderen kommunalen Gebäuden stehen rund 57 Millionen Euro zur Verfügung.
Aufwertung von Stadtquartieren
Der Fördertopf zur „Aufwertung von Stadtquartieren und Gemeinden auf Grundlage integrierter Stadtentwicklungskonzepte" (SBZ) ist mit 84 Millionen Euro gefüllt. Für die Antragstellung haben sich 30 Projekte aus 21 Kommunen qualifiziert. Die Projekte beinhalten das Revitalisieren von Industriebrachflächen oder den klimaresilienten Umbau von öffentlichen Plätzen. Ansprechpartner für den Antragsverlauf sind die Regionalbetreuer für Städtebauförderung im Landesverwaltungsamt Thüringen.
Ansprechpartner
Schwerpunkte:
- Wärmekonzepte und EFRE-Projekte
- Kommunale Wärmeplanung
- Landesliegenschaften
Schwerpunkte:
- Energiedaten und Energieatlas
- Wärmenetze und Kommunale Wärmeplanung
- Abwärmenutzung und Contracting
Schwerpunkte:
- Energetische Analysen Gebäude
- Energieeffizienz- und Fördermittelberatung
- Energie und Denkmalschutz
Was wird innerhalb der EFRE-Förderung im Detail gefördert?
In der Maßnahme „Neu- und Ausbau von Fernwärmenetzen in zentralen Orten“ (NAF) wird gefördert:
In der Maßnahme „Energieeffizienzsteigerung in öffentlichen Gebäuden und Infrastrukturen Kommunen“ (EGI) wird gefördert:
Beispiele für geförderte Projekte in der EFRE-Periode 2014 bis 2020
Die EFRE-Förderung kommt an: Rund 67 Millionen Euro betrug die EFRE-Förderung „Nachhaltige Stadt- und Ortsentwicklung“ im Schwerpunkt „Effiziente Stadt“ in der Strukturfondsperiode 2014 bis 2020. Von diesem Geld profitierten 25 Thüringer Kommunen mit 67 Fördervorhaben. Hier finden Sie einige Beispiele für bereits realisierte Vorhaben. Mehr interessante EFRE-Projekte aus Thüringen finden Sie in unserer Broschüre "Effiziente Stadt".
Fernwärmeerweiterung Erfurt-Borntal
Durch den Ausbau der effizienten Fernwärme im Quartier können fossile Heizungen abgelöst und der CO2-Ausstoß gesenkt werden. Zukünftig profitieren die Nutzer zusätzlich vom Ausbau der erneuerbaren Energien im Netz der Stadtwerke, so dass sich die CO2-Bilanz des Quartiers kontinuierlich weiter verbessern wird.
Energetische Verwertung von Grünschnitt in Nordhausen
Mit einer Biomasse-Verbrennungsanlage werden holzige Anteile aus der Grünabfallsammlung verwertet – eine vorhandene Ressource aus nachwachsenden Quellen, die bislang nicht genutzt wurde. Über ein Nahwärmenetz werden damit ein Betriebshof und benachbarte Wohnungen CO2-neutral beheizt. Die bislang dort eingesetzten dezentralen und fossilen Feuerungsanlagen werden nicht mehr gebraucht.
Schwimmhalle Ilmenau
Zur Beheizung der Schwimmhalle wird die Abwärme des Kühlaggregates der benachbarten Eishalle mit eingesetzt – CO2-neutral und kostengünstig.
Kläranlage Leinefelde
Mit einer Photovoltaik-Anlage wird der Wasser- und Abwasserzweckverband Eichsfelder Kessel zukünftig einen Teil des für die Pumpen benötigten Stromes CO2-neutral selbst produzieren. Dank eines Batteriespeichers kann eine tagsüber entstehende Mehrproduktion an Strom am Abend an die Pumpen abgegeben werden.
Facharbeitskreis: So profitieren EFRE-Kommunen gegenseitig von ihren Erfahrungen
Aktuelle Informationen zur energetischen Stadtsanierung austauschen, von den Erfahrungen anderer Kommunen lernen, gute EFRE-Projekte kennenlernen – das und mehr leistet der Facharbeitskreis „Energetische Stadtsanierung“.
Der nächste Facharbeitskreis findet am 25.01.2023 im COMCENTER in Erfurt statt.
Sie sind als Kommune mit mindestens einem Vorhaben für die neue EFRE-Förderperiode qualifiziert und wurden noch nicht von der ThEGA zur Teilnahme am Facharbeitskreis eingeladen? Dann senden Sie bitte eine E-Mail an: anton.wetzel@thega.de.